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Projektwoche "Wenn nicht jetzt, wann Dann?"

Freitag, 14.06.2024

Anreise ins Ferienzentrum „Theodor Schwartz Haus“ der AWO in Brodten, einem Stadtteil von Lübeck.

Das Gelände hat eine interessante Geschichte. 

Das Objekt gehört seit 1929 der AWO mit dem Haupthaus und dem Reetdachhaus. Der Name erinnert an den Lübecker Sozialdemokraten Theodor Schwartz.

Die Apartmenthäuser, Speisesaal und Seminarhaus sind die früheren Parteibaracken der SPD aus Bonn. Anfang der 1990 Jahre wurde die gesamte Anlage modernisiert und barrierefrei umgebaut. Die Zimmer können innen durch eine Verbindungstür verbunden werden, somit ist Reiseteilnehmer und Assistenz nah beieinander.

1994 konnte die Eröffnung für den Familienferien, Freizeiten- und Seminarbetrieb stattfinden.

Illustration: Nadin Hepper

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Die Firma Ostseedreirad lieferte die georderten Spezialräder und hat uns in deren Handhabung eingewiesen. Somit war die Fahrt von Teilnehmern und deren Assistenz abgesichert.

Bis alle ihre Zimmer bezogen hatten und ihre Fahrräder, Handbikes oder Rollstühle in Fahrbereitschaft genommen hatten, war die Abendbrotzeit ran.

Unsere Gruppe gewöhnte sich schnell an die Zeiten für Essen und Abfahrt, damit wir unsere ambitionierten Tagespläne gestalten konnten.

Unsere Begleithunde freuten sich ebenfalls über ihr Wiedersehen und wurden in unsere Reisegruppe gut integriert.

Am Abend freuten sich die Teilnehmer über das Wiedersehen und es wurde die Zeit zum Reden genutzt oder für eine kleine Ortserkundung mit den Rädern.

Alle Abende klingen in gemütlicher Runde aus. Der Wettergott meinte es mit uns gut.

Samstag, 15.06.2024

Eine Radtour nach Travemünde entlang der Steilküste und einem traumhaften Panoramablick über die Lübecker Bucht stand am Vormittag an.

In Travemünde erlebt man Strandleben und eine historische Seebadtradition. Am Strand haben wir auch Strandbuggies für Rollstuhlfahrer gesehen. Badewetter war heute leider nicht.

Den ältesten Leuchtturm Deutschlands (von 1539) haben wir entdeckt. Heute kann man die Geschichte des Leuchtfeuers in dem technischen Kulturdenkmal erkunden.

Auf der Promenade kann der rege Schiffsverkehr auf der Trave beobachtet werden.

Highlight ist die legendäre Viermastbark „Passat“ am Ufer des Priwall`s, der Halbinsel vor Travemünde. Ein paar Gruppenteilnehmer haben sie besucht und Foto`s in den Gruppenchat gestellt. Über den Gruppenchat bei Whatsapp konnten alle daran teilhaben.

 

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Meditations- und Musikabend mit Überraschungsgast Saad Alsayd mit dem „Hang“. Dieses Musikinstrument wurde in der Schweiz entwickelt. Die Kompositionen entspannen und können für die Meditation eingesetzt werden. Saad brachte uns die Klänge und die Geschichten hinter seinen Kompositionen näher. Unsere Fragen beantwortete Saad geduldig und wer wollte konnte das Instrument ausprobieren. Selbst die anwesenden Hunde lauschten.

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Sonntag,16.06.2024

Sonntag, Frühstück um 8.00 Uhr.  Präventives Achtsamkeitstraining mit Blick in die Lübecker Bucht steht nach dem Frühstück auf dem Programm.

Melanie unsere Mentaltrainerin kann schnell die Gruppe einschätzen und jeder hat die Möglichkeit, nach seinen Fähigkeiten mit zu machen. Die Atmung einzusetzen um zu entspannen. Eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen steht im Vordergrund. Somit können wir uns neu ausrichten um Prioritäten zu erkennen, die unseren Alltag stressarmer gestalten.  Lachyoga war erst gewöhnungsbedürftig, aber dann sehr befreiend. Übungen aus dem Bereich der Progressiven Muskelentspannung wurden von Melanie angeboten. Der Einsatz aller Sinne war auch eine interessante Erfahrung. Jeder bekam einen Stein vom Strand, der uns an diese Meditation erinnert und vielleicht seinen Einsatz bei einer Entspannung zu Hause findet.

Da wir schon an der Steilküste Richtung Timmendorfer Strand waren, ging unsere Radtour auch dort hin. Es war eine spannende Tour mit der Herausforderung, wie funktioniert die Gruppendynamik. Wir sind mit unseren modernen Kommunikationsmitteln oder der einfachen Frage nach dem Weg alle wieder wohlbehalten in Brodten angekommen. Jeder hatte etwas zu berichten, da in kleinen Gruppen andere Wege ausprobiert wurden. Das Zusammenspiel zwischen Assistenz, Teilnehmer und Organisationsteam wurde gefestigt.

Recyclingkunst unter dem Motto „Wenn nicht jetzt wann dann“ hat am Abend den Tag abgerundet. Die Herausforderung nach diesem langen Tag noch die Feinmotorik und das Gedächtnis anzusprechen gelang den Teilnehmern mit ihren persönlichen Projekten. Nadin und Christine hatten Musterprojekte aus Recyclingmaterial vorbereitet.

 

Es war kurzweilig, denn es stand noch Stockbrot am Lagerfeuer auf dem Programm.

Am späten Abend trafen sich noch die Gruppenmitglieder am Lagerfeuer mit guten Gesprächen und leckerem Stockbrot.

 

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Montag.17.06.2024

Das 2015 eröffnete Haupthaus des Europäisches Hansemuseum´s in Lübeck steht heute auf dem Programm.

Die Fahrt dorthin war wie in allen Städten mit Baustellen und den daraus resultierenden Umleitungen für alle keine Überraschung.

Im Museum hatte man für die kleine Verspätung Verständnis. Wir wurden herzlich empfangen und die Gruppen haben eine hochinteressante Führung durch das etwas andere Museum genossen. Unsere Begleithunde waren willkommen, Barrierefrei ist das Museum auch.

Die preisgekrönte Architektur des Museumsensembles vereint Vergangenheit und Moderne. Es ist ein nahbares Museum, da wir zum Beispiel die Stoffe in einer Szene anfassen konnten. Die Exponate wurden vom Filmstudio Babelsberg gefertigt, da die Originale unter speziellen Bedingungen gelagert werden müssen. So echt, dass ein Leben auf der Kogge (Schiff dieser Zeit) erlebbar wird und bei den toten Ratten in der Szene der Pest einem kurz mulmig wird. Abenteuer Hanse, eines der mächtigsten Handelsnetzwerke des Mittelalters mit Einfluss auf Wirtschaft, Politik und Kultur des Nord- und Ostseeraumes bis heute spürbar, wird in Szenen dargestellt. So wird die Geschichte der Hanse vom Aufstieg und deren Krise erlebbar.

Danach hat eine Gruppe mit Norbert „Lübeck an einem Tag“ erkundet. Er hatte interessante Geschichten zu erzählen und die relativ große Gruppe hat gut funktioniert, alle sind voller Eindrücke und relativ k.o. in Brodten gelandet. Ein Stadtrundgang/fahrt war voller Erkenntnisse.

Nach dem wir vom Hansemuseum Richtung St. Marien gelangten, haben Einzelne die Kirche besichtigt.

Als Bürgerkirche um 1200 erbaut und 1251 begann der Umbau zu einer gotischen Kathedrale. Sie wurde zur Mutterkirche der Backsteingotik im gesamten Ostseeraum. 1942 wurde die Kirche bei einem Luftangriff getroffen, wobei die herabgestürzten beiden Glocken in der Glockenkapelle von St.Marien ihren Platz bekommen haben, nachdem die Kirche wieder aufgebaut werden konnte. Übertünchte gotische Malereien wurden freigelegt, Ausstattungsgegenstände die beim Brand zerstört wurden ersetzt und mit modernen Kunstwerken komplettiert. Heute steht die Kirche als Mitglied der Nagelkreuzgemeinschaft für Versöhnung und Frieden, heute Wichtiger denn jeh!

Weiter ging es zum Rathaus, dem Marktplatz und dem berühmten Lübecker Marzipan beim Familienunternehmen Niederegger, welches in 8. Generation das Unternehmen führt. Das Marzipanmuseum war ein Highlight. Erstaunlich war das Holstentor aus Marzipan und die künstlerische Gestaltung von kleinen Szenen aus Marzipan. Ein süßes Souvenir für Freunde und Familie holten sich einige Teilnehmer.

Dann ging es in einem Geheimtipp von Norbert in der Hüxstr. „Qhana“. Eine Verschnaufpause bei Fußball (derzeit läuft die EM) und wer wollte hat gegessen und getrunken, nette Gespräche gab es dazu.

Über das Holstentor und die Salzspeicher ging es an der Unteren Trave und dem historischen Hafen zu den Autos. Das Holstentor ist das Wahrzeichen von Lübeck und gehört zu den bekanntesten Bauwerken in Deutschland. Als Teil der Stadtmauer gedacht, aber auf Grund der schnellen Erweiterung der Stadt, wehrtechnisch veraltet und somit zur Repräsentation von Stärke und Macht der Hansestadt genutzt. Ein Wort zu den Salzspeichern. Salz, das „weiße Gold des Mittelalters“ wichtigstes Fernhandelsgut in der Hansezeit, sowie Zahlungsmittel.

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Sternwarte - Sicht auf unseren Planeten, der schützenswert ist und erst unser Leben ermöglicht. 3 Mitarbeiter haben mit sehr viel Pathos über ihre ehrenamtliche Arbeit berichtet. Die Geschichte der Sternwarte wurde erläutert. Wie bei allen Projekten in dieser Zeit, spielt die Finanzierung eine große Rolle. Ein bebilderter Vortrag, selbst durch ein Teleskop schauen oder ganz nach oben durch das Teleskop Richtung Mond schauen, standen auf dem Programm.

 

Es war ein langer Tag. Eine gute Gelegenheit um in die Sterne zu schauen und die Schönheit unseres Planeten zu erkennen. Vom Vortrag wurde über die Erkenntnis, dass der Lichtmüll in den letzten Jahren rasant zugenommen hat berichtet. Eine eindrucksvolle Grafik hat zum Nachdenken angeregt und war in den nächsten Tagen noch Gesprächsthema. Vielleicht wird der Einzelne doch über den Einsatz von Lichtquellen zukünftig nachdenken, was wünschen sich die Mitarbeiter der Sternwarte mehr. LED ist das Lichtquellenmittel der ersten Wahl nach derzeitigem Stand. Die Astrofotografie ist beeindruckend, z.B. von der Andromedargalaxie oder dem Pferdekopfnebel.

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Dienstag, 18.06.2024

SplashTour mit dem Bus zu Lande und im Wasser. Leider war das Fahrzeug defekt.

Radtour zu den Stadtwerken – Recycling zum Anfassen, sinnvoller Einsatz der Ressourcen, nachhaltiger Umgang, konnte auf Grund personeller Engpässe nicht stattfinden.

Dieser Tag sollte anders werden. Nun war es ein Tag der Regeneration von Körper, Geist und Seele.

Eine Herausforderung für die Gruppenteilnehmer die gut gelöst wurde. Die Tagesstruktur mit den Essenzeiten stand und nun konnte jeder Vorschläge unterbreiten. Interessierte fanden sich zusammen um zum Beispiel mit dem Rad, die Sandskulpturenausstellung in Travemünde zu besuchen, auf den Priwall mit der Fähre überzusetzen, oder den Timmendorfer Strand zu besuchen.

Am Abend waren alle wieder zusammen und man genoss die Gemeinschaft. Auf keinen Fall - ein verlorener Tag!  

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Mittwoch, 19.06.2024

Besuch Steinzeitdorf in Kussow, ein kleiner Verein zeigt uns das Leben 3500 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Die Nachbildung des steinzeitlichen Siedlungsplatzes mit jungsteinzeitlichen Häusern, ein Lagerhaus, mittelsteinzeitlichen Hütten sowie alter Haustierrassen beeindruckte. Nahrung, Baustoffe und Werkzeuge wurden der Umwelt entnommen. Der Verein versucht, den Wandel von Wirtschaft und Umwelt von der Mittelsteinzeit zur Jungsteinzeit, zu veranschaulichen. Wir konnten unsere Geschicklichkeit bei alten handwerklichen Techniken wie Töpfern und Weben ausprobieren. Nachdem wir gegrillt haben wurde uns noch ein Kurzfilm gezeigt. Unseren Begleithunden hat das Steinzeitdorf auch gefallen.

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Der Thementag wird abgeschlossen mit einem sehr interessanten Vortrag

Klimawandel und die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme und Einschränkungen auf den Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen mit Dr. Hassan Humaida

  • Kommunikation, Besonderheit bei den Rettungsmaßnahmen

  • Einbindung von Menschen mit Behinderung in die Planung neuer Regelungen und technischer Lösungen und mehr Klimaschutz

  • Wetter, Klima und Klimawandel und Erderwärmung

  • Die einzelnen Szenarien 1-4, zentrale Effekte

  • Langfristige Konsequenzen

  • Prinzipien guter Klimapolitik

  • Möglichkeiten und Wege zum Erfolg

  • Welchen Beitrag können wir leisten?

  • Die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung gilt auch für das Thema Klimagerechtigkeit

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Donnerstag, 20.06.2024

MS Hanse Tour Travemünde Lübeck und zurück

Der Kapitän hat live und in lockerer Art über die vorbeiziehenden Orte berichtet. Wir wurden auf der Trave entlang zahlreicher Schiffsanleger für Fähren und Frachter, dem 900 Jahre alten Fischerdorf Gothmund, der alten Fischereistadt Schlutup, Industrieanlagen zum Beispiel von „Brügge“ und weiteren Sehenswürdigkeiten bis nach Lübeck geschippert und zurück. In Lübeck erwartete uns das Segelschiff „LISA von Lübeck“ Die Bordküche hat eingeladen in dem barrierefreien Schiff.

Für Alle war es ein entspannter Ausflug den wir in Brodten ruhig ausklingen ließen.

Einige machten noch eine kleine individuelle Radtour.

Andere packten ihre Sachen, da es am Freitag früh Richtung Heimat geht.

Resümee und Diskussion zur Projektwoche erfolgte in kleinen Gruppen. Insgesamt waren alle mit der Location, der Organisation und den Assistenzkräften mit ihrem Einsatz sehr zufrieden.

Christine Kwiatowski

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Danksagung

 

Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern, Referenten, Coaches und sowie bei unserer Gruppe, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre!

 

Des Weiteren bedanken wir uns bei der AOK Plus, die unser Projekt finanziell unterstützt hat!

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